Am 01.02.2024 gab es in den Tagesthemen einen längeren Beitrag über die Basketball-„Nite Jams“ in Braunschweig, die dort bereits seit mehr als 25 Jahren stattfinden.
Dieses Mitternachtssportangebot war bspw. auch für Basketball-Weltmeister Dennis Schröder ein niederschwelliger Zugang zum Basketball. Im Beitrag wird u. a. auf den präventiven Charakter von Mitternachtssportangeboten als Alternative zur Straße, Diskotheken, und Drogen/Alkohol eingegangen. In Braunschweig findet das Angebot in Kooperation mit Jugendzentren und Kommune statt.
Was ist Mitternachtssport/Nachtsport?
Mitternachtssportangebote bieten jungen Menschen eine Alternative zu abendlichen, bzw. nächtlichen Treffen im öffentlichen Raum, die oft mit Suchtmittelkonsum einhergehen. Bei den Angeboten, die meist in Sozialräumen mit hohem Anteil sozialer Benachteiligung stattfinden, können Jugendliche freiwillig, kostenfrei und ohne Leistungsdruck Sport treiben und niedrigschwellig mit anderen Jugendlichen aus ihrem Sozialraum in Kontakt zu kommen. Unterstützt wird die Programmumsetzung durch Sozialarbeiter:innen und Übungsleiter:innen.
Durch das Bewegungsangebot werden sowohl eine gesunde Lebensweise, als auch persönliche und soziale Kompetenzen gefördert. Die Jugendlichen lernen, ihre Wünsche angemessen zu äußern, andere Meinungen zu respektieren und Konflikte konstruktiv zu lösen. Dadurch erwerben sie wichtige Schlüsselkompetenzen, die auch für das Arbeitsleben wichtig sind. Dazu gehören Fähigkeiten wie Konfliktlösung-, Kritik- und Kommunikationsfähigkeit, Selbstwirksamkeit, Anpassungs- und Teamfähigkeit sowie Einfühlungsvermögen. Darüber hinaus unterstützt Mitternachtssport bspw. junge Menschen mit Migrationsgeschichte beim Sprachlernen und fördert Integration, sowie die interkulturelle Kompetenz aller Teilnehmenden.
Ein großer Vorteil des Mitternachtssports liegt darin, dass die Jugendlichen freiwillig, intrinsisch motiviert am Projekt teilnehmen. Dadurch ist die Lernmotivation als Grundlage für den Erfolg und Nachhaltigkeit von Kompetenzerwerb wesentlich höher als bei verpflichtenden Maßnahmen. Die regelmäßige Angebotsdurchführung sorgt für einen Beziehungsaufbau zu den Betreuer:innen des Angebots, was wiederum gut für die Nachhaltigkeit und Wirkung ist.
Weiterführende Literatur u. a.:
Pilz, G.A. (2003). Mitternachtssport: Beitrag zur Gewaltprävention?. In: Koch, J., Rose, L., Schirp, J., Vieth, J. (eds) Bewegungs- und körperorientierte Ansätze in der Sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften.