Veranstaltung des DBSH-Sachsen: Haltung bewahren!

Veranstaltung des DBSH Sachsen: „Haltung bewahren! Wie politisch muss Soziale Arbeit sein“

 

Kurz vor den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen fand am 22. August eine Veranstaltung der sächsischen Vertretung des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH; DBSH Sachsen ) in Leipzig zum Thema „Haltung bewahren! Wie politisch muss Soziale Arbeit sein?“ statt. Direkt beim Eintreffen 10 Minuten vor Beginn war klar: Interesse und Resonanz an der Veranstaltung mit Podiumsdiskussion und Vernetzungsteil waren groß und auch die Veranstalter:innen vom DBSH von der regen Teilnahme mit  knapp 50 bis 60 Teilnehmenden vor Ort überrascht. Ein positives Zeichen.

 

Eine zentrale Frage, der von Tobias Burdukat moderierten Podiumsdiskussion war, wie Fachkräfte Sozialer Arbeit in Sachsen in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern – also auch der Sozialen Arbeit mit Sport und Bewegung – eine klare Haltung bewahren können, aktuell und zukünftig. Eine klare rassismuskritische, antifaschistische Haltung wurde von den Teilnehmenden auf dem Podium bekräftigt und generell als wichtig angesehen. Dies kann jedoch zu Einschränkungen und verstärkten bürokratischen und finanziellen Hürden führen. Bereits jetzt kommt es bei Angeboten mit klarer politischer Haltung verstärkt zu Tiefenprüfungen beim Landesrechnungshof, oder gar zu Kürzungen für Projekte, in Berufung auf das sogenannte „Neutralitätsgebot“. Dabei überschreitet der Rechnungshof mit letzterem jedoch seine Kompetenzen, wie auch das brandneue Rechtsgutachten „Zur Bedeutung des sogenannten Neutralitätsgebots für zivilgesellschaftliche Vereine der Demokratie- und Jugendarbeit“ von Prof. Dr. Hufeisen attestiert. Mehr dazu hier: Rechtsgutachten zum sogenannten Neutralitätsgebot – Cellex Stiftung und hier: Rechtsgutachten zum sogenannten Neutralitätsgebot – Kulturbüro Sachsen e.V. . Ein sehr wichtiges Thema auch bundesweit für die Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung, was sich ggfs. nach den Landtagswahlen noch zuspitzen kann. Für freie Träger, die durch staatliche Finanzmittel unterstützt werden, bedeuten diese Herausforderungen eine unsichere Zukunft für Projekte und Mitarbeitende. Auch deshalb bedarf es einer Sensibilisierung gegenüber einem falsch verstandenen pol. „Neutralitätsgebot“ und einer Strategie gegen Angriffe auf Strukturen und Förderung. Zudem braucht es verfügbare juristische Grundlagen, Innovation, sowie Resilienz. Der Einsatz für demokratische Werte und die Notwendigkeit einer klaren politischer Haltung dürfe sich nicht auf Arbeit und Finanzierung von Trägern auswirken. Auch MOBILEE unterstützt natürliche demokratische Werte und Vielfalt und unterstützt Initiativen wie Weltoffenes Thüringen, die sich für eben jene Werte einsetzen.

 

Es zeigt sich, dass der dringende Bedarf an Diversifizierung von Finanzierung von Trägern gesehen sowie umzusetzen versucht wird. Eine stärkere Rolle von Stiftungen – insbesondere in Ostdeutschland, wo diese bisher unterrepräsentiert sind – ist dringend nötig, um gute Projekte in der Sozialen Arbeit und im spezifischen Themenfeld zu erhalten oder zu initiieren.

 

Auf dem Podium vertreten waren Hannah Franke vom sächsischen Flüchtlingsrat, Sophie Spitzner, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule in Mittweida, Lisa Rechenberg, von der LAG gewaltfreies Zuhause Sachsen e.V., sowie Florian Kramer. Der Mitschnitt der Veranstaltung wird in Bälde auf der DBSH-Sachsen Homepage veröffentlicht.

#mobileeost

 

Info zum DBSH: 

Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) ist die größte berufsständische Vertretung von Fachkräften der Sozialen Arbeit in Deutschland. In seiner Funktion als Berufsverband und als Fachgewerkschaft vertritt der DBSH die berufspolitischen sowie die arbeits- und tarifrechtlichen Interessen seiner Mitglieder. Der DBSH Sachsen ist der Ansprechpartner für die Anliegen und Interessen der Mitglieder auf Landesebene (wie auch die weiteren Regionalvertretungen) und setzt sich gemeinsam mit allen Interessierten für eine berufspolitische Weiterentwicklung und eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung der Sozialen Arbeit in Sachsen ein!

 

Mehr Informationen zum DBSH: DBSH Deutschland

 

 

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