1. Dialogforum – Rückblick

Rückblick
1. MOBILEE Dialogforum: Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung
Positionen beziehen - Bedarfe austauschen - Perspektiven entwickeln

Das MOBILEE-Dialogforum 2022 bildete den Auftakt für eine Veranstaltungsserie zum Themengebiet Soziale Arbeit mit Bewegung, Spiel und Sport. Der Kick-Off fand statt unter dem Motto: Positionen beziehen – Bedarfe austauschen – Perspektiven entwickeln. Angestoßen wurde damit ein kontinuierlicher Dialog zwischen Akteur:innen verschiedener Arbeitsfelder, in denen Bewegung, Spiel und Sport eine Rolle bei der Bearbeitung und Bewältigung sozialer Probleme spielen.

Im Anschluss an den Impulsvortrag von Professorin Mone Welsche (Katholische Hochschule Freiburg), einem Interview mit Professor Gunter A. Pilz (Hannover) und der Vorstellung der Initiative MOBILEE wurden als weiterer zentraler Baustein des Dialogforums vier Workshops realisiert. Hier diskutierten insgesamt 65 Personen, die in verschiedenen Arbeitsfeldern der bewegungs-, spiel- und sportbezogenen Sozialen Arbeit tätig bzw. mit diesem Segment im Rahmen ihrer professionellen Tätigkeit oder auf Basis ihres ehrenamtlichen Engagements befasst sind. Beteiligt waren (Projekt-)Mitarbeiter:innen bzw. -verantwortliche sowie Vertreter:innen von Kinder- und Jugendhilfeträgern, Sportvereinen und -verbänden, Bildungseinrichtungen, Hochschulen und Universitäten sowie Stiftungen mit entsprechendem Förderschwerpunkt aus dem gesamten Bundesgebiet.

Die Workshops bilden einen wichtigen Teil des Gesamtkonzepts, der den gestaffelten Aufbau und die sukzessive Fortführung der Dialogforen-Serie vorsieht. Die Ergebnisse wurden vom MOBILEE-Team strukturiert aufbereitet, gebündelt und analysiert. Damit liegt nun ein Ergebnisdossier vor, über das sich die derzeitige Situation im Feld abbildet und damit eine wichtige Grundlage für zukünftige Dialogforen und evtl. weitere Veranstaltungen darstellt.

Die Workshopergebnisse

Im Rahmen des Dialogforums wurden vier Workshops realisiert, über die vier der relevanten Perspektiven zum Themengebiet repräsentiert werden:

 

  •  Workshop 1 – Praxis der Sozialen Arbeit
  • Workshop 2 – Organisierter Sport
  • Workshop 3 – Wissenschaft und Lehre
  • Workshop 4 – Förder- und Stiftungslandschaft

Das Konzept zur Durchführung der Workshops der KICK-OFF-Veranstaltung sah die weitgehend homogene Zusammensetzung der vier Workshopgruppen vor. Dieses Format der Gestaltung trug den vielfältigen Hintergründen der Teilnehmer:innen am Dialogforum Rechnung.

 

Character_Praxis
Workshop
Praxis Soziale Arbeit

Kernanliegen: Soziale Arbeit mit Bewegung, Spiel und Sport eröffnet niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten - unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter. Sie bietet Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung, die Schaffung von (frei) zugänglichen Sportangeboten und -räumen sowie vielfältige, mehrdimensionale Sportangebote. Sport braucht einen geschützten, sicheren, wertfreien Rahmen für gute Erlebnisse.

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Der Workshop war geprägt durch große Offenheit, eine hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung und die grundlegend positive Grundhaltung der Teilnehmer:innen. In diesem geschützten Rahmen wurden auch gegensätzliche Positionen vertreten und damit Ambivalenzen sichtbar. Die im Workshop formulierten Erwartungen und selbstgestellten Aufgaben deuten darauf hin, dass die Verknüpfung von Sozialer Arbeit mit Bewegung, Spiel und Sport selbstverständlicher Teil des Handlungsbewusstseins der Praxis der Teilnehmer:innen ist. Dies zeigt sich u.a. dadurch, dass die sozialen Funktionen und postulierten Potentiale des Sports wiederkehrend auf individueller und gesellschaftlicher Ebene mit den Handlungskonzepten bzw. Paradigmen Sozialer Arbeit (bspw. Hilfe zur Selbsthilfe, Empowerment, Partizipation) in Verbindung gebracht werden. Bei der Erörterung von Ressourcen und Potentialen richtet sich der Fokus ebenfalls auf die Verknüpfung der Methoden Sozialer Arbeit mit Sport, so dass sich bspw. Chancen zur sozialraumorientierten Ausrichtung eröffnen und Zugänge zu den Adressat:innen verbessern, die ihrerseits neue Möglichkeiten zur Teilnahme bzw. Teilhabe schaffen.

Character_Stiftungen
Workshop
Stiftungs- und Föderlandschaft

Kernanliegen: Es besteht ein Interesse an guten, wirkungsvollen, innovativen und nachhaltigen Projekten. Eine Förderung des Sports sollte darauf abzielen, soziale Fragen zu Themen wie Bildung und Integration zu beantworten. In Hinsicht einer bewegungs- und sportbezogene Soziale Arbeit liegt ein zentrales Kernanliegen in der Klärung von Zuständigkeiten:

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Der Workshop für die Stiftungen hatte im Vergleich zu den anderen drei Workshops eine leicht abgeänderte Struktur. Nach einem thematischen Impulsvortrag in der ersten Workshopphase, hat die anschließende Diskussion vordergründig den Charakter einer Visionsphase mit vielen Zukunftsideen angenommen. Die Reflexion der eigenen Rolle und des Selbstverständnisses als zentrale:r Akteur:in im Feld hat damit nur in Ansätzen stattgefunden. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass die im Workshop vertretenden Akteur:innen aus dem Stiftungssektor auf die zunehmende Relevanz einer Sozialen Arbeit mit Bewegung, Spiel und Sport reagieren möchten. Sie erkennen darin einen innovativen Unterstützungsansatz zur Bearbeitung und/oder Lösung gesellschaftlicher Problemlagen. Für Stiftungen ergibt sich somit nicht nur ein potenziell neues Schwerpunktthema innerhalb der eigenen Stiftungsarbeit, sondern sie können durch das eigene Engagement direkt dazu beitragen, die gesellschaftliche Relevanz des Themas zu kommunizieren und stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.

Character_Sport
Workshop
Organisierter Sport

Kernanliegen: Wir müssen Kinder und Jugendliche für Sport und Gemeinschaft begeistern und ihnen Angebote ermöglichen. Dies bezieht sich sowohl auf die Realisierung von offenen und kostenlosen Angeboten in den Vereinen (ohne Anmeldung mit freizugänglichen Sportanlagen/-möglichkeiten), als auch auf die Umsetzung von Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten außerhalb der Vereine.

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Der gut besuchte Workshop war geprägt durch große Offenheit und einer positiven Grundhaltung der Teilnehmer:innen. Die Heterogenität des Organisierten Sports, die auch im Workshop abgebildet wurde, brachte unterschiedliche Aspekte, Erfahrungswerte und - teils gegensätzliche - Positionen hervor, die konstruktiv und wertschätzend diskutiert wurden. In Bezug auf das Themenfeld ‘Soziale Arbeit‘ deuten die geäußerten Erwartungen und selbstgestellten Aufgaben auf Unterschiede im Selbstverständnis der Sportorganisationen hin. Diese könnten unter anderem dadurch begründet sein, dass neben klassischen Sportvereinen und -verbänden auch Organisationen vertreten waren, die zwar im Organisierten Sport verankert sind bzw. sich diesem zugehörig fühlen, praktisch aber im Zwischenraum der beiden Systeme Sport und Soziale Arbeit agieren. Eine weitere mögliche Begründung leitet sich offenbar von den unterschiedlichen Funktionen ab, die an Sportvereine herangetragen werden („Leistungssportverein“ vs. „Sozialverein“). Die Vereinbarkeit von originären, auf den Kodizes von Leistung und Wettkampf basierenden Sportangeboten einerseits, und die Durchführung offener und niedrigschwelliger Angebote andererseits, scheint insbesondere für Sportvereine mit einer klassisch-traditionellen Prägung eine Herausforderung darzustellen. Es sollte jedoch auch nicht unerwähnt bleiben, dass es einigen Sportvereinen bereits gelingt, diesen vermeintlichen Dualismus aufzuheben und beide Funktionen bzw. Anforderungen in ihren Angeboten abzudecken.

Character_Wissenschaft
Workshop
Wissenschaft und Lehre

Kernanliegen: Eine zentrale selbstgestellte Aufgabe der Wissenschaft ist die Definition des Feldes. Damit einher gehen insbesondere die Entwicklung und Etablierung eines gemeinsamen Wissenschaftsverständ¬nisses sowie eines einheitlichen Wordings (Soziale Arbeit mit Bewegung, Spiel und Sport vs. Sportsozialarbeit etc.). Um die wissenschaftliche Profilierung einer Sozialen Arbeit mit Sport und Bewegung sicherzustellen, ist die Abgrenzung zu anderen Disziplinen (Sportwissenschaften, Sport-/ Bewegungspädagogik, Sportsoziologie) sowie die Klärung von Zuständigkeiten notwendig.

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Die Akteur:innen im Sektor Wissenschaft und Lehre der Sozialen Arbeit möchten auf die Relevanz von Bewegung, Spiel und Sport reagieren. Sie erkennen die Situation und die Potentiale der Praxis, formulieren zentrale Aufgaben für sich, nehmen die Rolle als Lieferanten zentraler Grundlagen an und möchten diesbezüglich konkrete Prozesse initiieren. Indem sie zukünftig das Feld definieren und ein gemeinsames Wissenschaftsverständnis etablieren, soll der (sozial)pädagogische Bereich unter Einbeziehung von Bewegung, Spiel und Sport als Mittel wissenschaftlich und damit auch in der Praxis fachlich stabil etabliert werden. Die Grundlage dieser Prozesse liefern die (empirische) Forschung und die Zusammenarbeit mit der Praxis. Allerdings deutet sich im Rahmen dieses Workshops ein Spannungsfeld an. Dieses entfaltet sich zwischen hoffnungsvollen Erwartungen und konzeptionellen Ideen für vielfältige Vorhaben, die getragen sind durch den gemeinsamen Gedanken, dass Bewegung, Spiel und Sport große Chancen für die Disziplin der Sozialen Arbeit bereithalten und somit sehr wichtig für die dortige Wissenschaft und Lehre sind. Auf der anderen Seite bestehen gleichzeitig zahlreiche langjährige Hemmnisse, Grenzen und Herausforderungen in Form struktureller Bedingungen und begrenzter Ressourcen. Zudem mangelt es am konzeptionellen Rahmen und einem fachlichen Fundament. Vor dem Hintergrund dieser ambivalenten Situation werden im Workshop Erwartungen und selbstgestellten Aufgaben in Richtung zweier schwerpunktmäßiger Ziele formuliert deren Inhalte mehrfach eng miteinander verschränkt sind:

Weitere Downloads

Moderation: Ronny Blaschke


ab 10:00Ankommen bei Kaffee und Croissants
11:00Begrüßung und Einstieg
11:15Grußwort
Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender LandesSportBund Niedersachsen e.V., stv. Vorsitzender des Vorstandes Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung)
11:25MOBILEE – Plattform mit innovativer Strahlkraft
11:55Mein Blick auf Sport und Bewegung als Mittel in der Sozialen Arbeit: gestern – heute – morgen
Impulsvortrag Prof.in Dr. Mone Welsche (Katholische Hochschule Freiburg)
12:40Drei Fragen an einen Vorkämpfer
Gespräch mit Prof. Dr. Gunter A. Pilz (Netzwerk Sport & Politik, Leibniz Universität Hannover)
13:10Mittagspause & Austausch
14:15Workshopphase I
Die Workshopphase bietet allen Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über Interessen, Bedarfe und Ressourcen auszutauschen. Dies geschieht in nachfolgenden zunächst homogenen Akteursgruppen:

• Praxis Soziale Arbeit/ Projektanbieter:innen (u.a. Schulsozialarbeit, KiTa, Sozialraum)
• Sportvereine und -projekte/ Organisierter Sport
• Wissenschaft und Lehre
• Förder- und Stiftungslandschaft


Auf diese Weise werden sowohl die Innen- (Selbstverständnis, Profil, Know-how) als auch die Außenperspektive (Erwartungen an Andere, Schnittmengen) innerhalb der jeweiligen Gruppe in den Blick genommen.
Interessierte aus anderen Institutionen, die sich zu keiner der o.g. Workshopgruppen zuordnen können, sind ebenfalls herzlich zur Teilnahme am Dialogforum eingeladen.
15:00Stehcafé & Austausch
15:15Workshopphase II
16:00Blitzlichter aus den Workshops & Eindrücke des Tages
16:15Abschluss & Ausblick
16:30Ausklang bei Kaffee & Kuchen

Kommende Veranstaltungen

Anmeldung offen

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Gesucht und gefunden

Es passiert eher selten, dass der gesellschaftliche Bedarf einer Initiative derart spürbar wird, wie beim Dialogforum „Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung“, der von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung initiierten Plattform MOBILEE.

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Mit unserem MOBILEE-Newsletter wollen wir zukünftig alle zwei Monate über aktuelle Themen, Projekte und Ereignisse rund um das Thema Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung in ganz Deutschland informieren. Der Newsletter soll nicht nur Neuigkeiten über unsere eigene Arbeit bei MOBILEE beinhalten, sondern insbesondere über aktuelle Entwicklungen aus unserem Netzwerk informieren. Dementsprechend möchten wir Sie und Euch bei der Gestaltung des Newsletters aktiv mit einbeziehen und freuen uns über Ideen und Inhalte – von Projekten aus der Praxis über Veranstaltungshinweise bis hin zu aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Lehre.  

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